Island - Feuer und Eis

Mittwoch, Januar 20, 2016

Wieso fährt man nach Island?


Normalerweise plane ich meinen Sommerurlaub am Meer, lasse mich von der Sonne aufwärmen und springe zur Abkühlung in erfrischendes Wasser. Auf Island ist es andersherum. Erst erfrischt man sich an der kalten Polarluft und wärmt sich danach in natürlich heißen Quellen auf.


Mein ursprüngliches Ziel sollte eigentlich sonnig sein, doch mein Freund war nicht überzeugt von dem Plan. Da wir dieses Jahr unseren Sommerurlaub auf den September verlegen mussten, war die einzige Möglichkeit zu fliegen. Da mein Freund noch nicht geflogen ist, war es nicht leicht ihn zu überzeugen. Es musste also ein Ort sein, der nicht zu viele Flugstunden entfernt ist. Er schlug Island vor. Island?

Nie was von gehört … also direkt die Suchmaschine geöffnet und informiert.
 
Schon nach den ersten Sekunden war mir klar! Da muss ich hin! Von diesem Augenblick an gab es kein Zurück mehr und ich begann mit der Organisation.

Wir buchten Flüge mit Iceland Air + Norway Air von Amsterdam aus, da die Preise vielversprechend waren. In Amsterdam konnten wir in der Nähe des Flughafens unser Auto für ca. 60 Euro zwei Wochen lang parken und stiegen in den Flieger.

Nach ca. 3 h landeten wir in Reykjavik. Ich war froh, dass meine Regenjacke im Handgepäck war, denn auf dem Weg zu unserem Leihwagen zeigte sich Island von seiner rauen Seite. Der kleine i10 war schnell beladen und wir fuhren los zum Golden Circle. Der Tag war regen verhangen so, dass wir außer der Straße und der kargen Lavalandschaft nicht viel zu Gesicht bekamen. Auf dem Weg hielten wir noch bei einem Bonus Supermarkt und konnten und direkt ein Bild von den Preisen für Lebensmittel machen. Dieser Stopp erwies sich als recht nützlich, da der nächste „günstige“ Supermarkt von unserem Hostel in Laugarvatn zwei Stunden entfernt war.


Trotz des Regens am nächsten Morgen machten wir uns auf zum Kerið ein Kratersee, der südlich vom Golden Circle lag. 




Weiter ging es nach Þingvellir, eines der der ältesten Parlamente der Welt. Die senkrecht aufragenden steilen Lavawände reflektieren den Schall vortrefflich so dass es einem griechischen Amphitheater gleicht. Aus diesem Grunde wurde dieser Ort als Versammlungsplatz gewählt. Im weiteren Umfeld ist auch die Silfra-Spalte, der Ort an dem man zwischen Zwei Kontinenten tauchen kann. 


 

Nachdem wir einige Wasserfälle in der Gegend besichtigt hatten bahnten wir uns unseren Weg zurück auf den Golden Circle. Und dann passierte es: Gerade, als wir auf der Landstraße waren, bricht der kleine Geysir Strokkur am Rande des Parks aus, die Suche hat sich dadurch erübrigt. Aber wir wollten ihn auch von nahem sehen, um ein Foto zu schießen. Namensgebend für Geysire war der Große Geysir, dieser ist allerdings nicht mehr aktiv. Deshalb tummelten sich bereits die Touristen mit ihren Kameras am Strokkur. Den Finger immer auf dem Auslöser, um den Ausbruch nicht zu verpassen. Dies kann sehr anstrengend werden, weil er recht unregelmäßig ausbricht. Manchmal wartet man bis zu 10 Minuten, bis der Strokkur seine 30 Meter Fontäne in die Höhe schießen lässt. Der Stokkur versteht es, seine Fans auf die Folter zu spannen. Er täuscht immer mal wieder einen Ausbruch vor, aber erst wenn die Arme schwer werden und man die Kamera kurz herunternehmen muss oder der Papa prüft, ob seine Tochter noch in der Nähe ist – bricht er aus und man verpasst das Spektakel. Er hat eben Humor, aber dies macht ihn zu einem besonderen Naturschauspiel. Genau in diesen Momenten freut man sich über das Stativ + Fernauslöser.



Ein isländisches Sprichwort besagt "Willst Du anderes Wetter, dann warte eine viertel Stunde". Das können wir bestätigen, denn als wir uns auf den Weg zum Gullfoss machten, riss der Himmel auf. Wir konnten sogar so weit in die Ferne blicken, dass wir den Langjökull-Gletscher, den zweitgrößten Gletscher Islands sahen. Über den Gullfoss Wasserfall erstreckte sich ein riesiger Regenbogen. „Gull“ bedeutet auf isländisch Gold und „Foss“ Wasserfall. Isländer lieben ihre Sagen und so gibt es auch zu diesem Wasserfall mehrere Geschichten. Eine Besagt, dass ein Bauer sein Gold nicht vererben wollte und in den Wasserfall warf. Der Wasserfall besteht aus zwei Stufen, von denen die erste 11 m und die zweite 21 m Höhe besitzt. Von der zweiten Stufe stürzt das Wasser 70 Meter in eine Schlucht. Dieser imposante Wasserfall ist der größte Europas.


Bisher waren alle Orte die wir besucht haben von Bussen mit Touristen überlaufen. Dies sollte sich auf der nächsten Exkursion ändern. Gegen Abend suchten wir den Bruarfoss, den wir schon zuvor bei Google unter interessanten Sehenswürdigkeiten gefunden hatten. Mein absoluter Geheimtipp und nicht sehr leicht zu finden, denn er ist nicht ausgeschildert und die Karten auf Google Maps ist ungenau. Wir sind 3 Mal an der Einfahrt mit den Luftballons vorbeigefahren. Die Straße erwies sich als Schlaglocherlebnis und die Gegend schien privatisiert. Als wir an einen kleinen Parkplatz gelangten ging es zu Fuß weiter. Nun waren unsere Ohren das Navigationssystem und wir orientierten uns an dem leisen Rauschen des Wassers. Das Rauschen führte uns zu einem kleinen Bach mit einer unbedeutend wirkenden Holzbrücke. Als uns klar wurde, dass er das Geräusch verursachte wollten wir aufgeben. Ich betrat die Holzbrücke und als ich näher hinhörte konnte ich in der Ferne ein weiteres Rauschen wahrnehmen. Meine Abenteuerlust war geweckt! Ich animierte meinen Freund dem Verdacht nachzugehen und wir kämpften uns den kleinen matschigen Pfad entlang. Immer wieder schlugen uns Äste der Sträucher ins Gesicht, aber die Fußspuren, die wir entdeckten waren vielversprechend und das Rauschen wurde lauter. Wir sahen eine weitere Brücke und dann drehten wir uns und erblickten den wunderschönen Bruarfoss, welcher ganz surreal, wie gezeichnet, mit der Landschaft verschmolz. Leider wurde es viel zu schnell dunkel und wir mussten zurück, da wir keine Taschenlampen hatten und das Licht der Dämmerung nicht ausgereicht hätte.


Als wir zurück zu unserer Unterkunft kamen, schlug meine Polarlicht-App (Aurora Forecast) immer wieder Alarm. Ich hatte sie extra für unseren Urlaub installiert und das Polarlicht zu sehen stand bisher ganz oben auf meiner Bucket List. Einer der Gründe, weshalb mir die Entscheidung für Island so leicht gefallen ist. Allerdings habe ich im vor hinein von den Einheimischen erfahren, dass man das Polarlicht so gut wie nie im September sichtet. Ich ignorierte die Meldungen der App und machte mich bereit ins Bett zu gehen. Beim Zähneputzen beobachtete ich ein Paar, dass draußen geschwungene Linien in den Himmel zeichnen. Ich lief schnell in unser Zimmer und berichtete meinem Freund was ich gerade gesehen hatte. Er war schon sehr erschöpft und sagte mir ich solle ihm einfach Bescheid geben, falls ich Polarlicht sehe. Also zog ich mich schnell wieder an und griff nach meiner Kamera und den Handschuhen. Als ich dann im Freien war und in den Himmel blickte, sah ich ein grünes Band. Ganz aufgeregt rannte ich zurück ins Haus und vergaß fast die Schuhe auszuziehen (dies ist in Island Tradition). Oben angekommen und ganz außer Atem klopfte ich möglichst leise an die Tür, damit keiner der anderen Gäste aufwacht. Mein Freund machte sich also auch auf den Weg nach unten. Das Nordlicht hat sich bereits einen anderen Weg gebahnt und der Streifen entwickelte sich zu gekrümmten Linien. Plötzlich wurde das Licht schneller und verschlang sich ineinander. Nun waren nicht nur grüne, sondern auch pinke Lichter zu sehen. Es tanzte schlängelnd über das Firmament, zog sich zusammen zu einem Kreis und explodierte in einem hellen Weiß. Spätestens jetzt war auch mein Freund begeistert. Diesmal hatte Disney nicht gelogen, es war genauso bezaubernd kitschig. Vor Freude über dieses einzigartige Naturereignis musste ich mich zurückhalten nicht in Tränen auszubrechen. Als die Wolken das Polarlicht langsam umhüllten, fielen wir todmüde ins Bett.


Bevor ich nach Island gefahren bin, habe ich einiges von den berüchtigten heißen Quellen gehört. Genau zu einer solchen führte uns die nächste Tour. Mitten durch das Tal Reykjadalur fließt ein natürlich erhitzter Fluss. Viele verschiedene Quellen sagen, dass die Wanderung dorthin nicht sehr anstrengend sei. Für jemanden wie mich war es hingegen eine Herausforderung, weil ich bis vor kurzem eine Verletzung am Knie hatte. Der Pfad war durch den voranschreitenden Regenfall sehr matschig und rutschig. Allerdings haben wir nicht aufgegeben und uns bis zu dem Tal durchgerungen. Spätestens als wir hinter eine der Staustufen den massierenden Fluss an unserem Rücken spürten und die Sonne sich zwischen den Wolken hindurch zwängt, waren die Strapazen der Wanderung vergessen. Durch die Sonne trocknete der Weg bereits und wir schafften es, in weniger als 60 Minuten, zurück zum Auto. Abends ließen wir den Tag in der Laugarvatn Fontana ausklingen.


Auf den Weg nach Vík führte uns unsere Strecke zum Seljalandsfoss. 


Wer immer schön mal wissen wollte wie es hinter einem Wasserfall aussieht, kommt hier auf seine Kosten. Ein kleiner Pfad führt einen fast trocken auf die andere Seite und man sieht durch den Wasserschleier, die dahinterliegende Landschaft.



Auf der weiteren Entdeckungstour - immer der Felswand entlang, fanden wir dann den etwas unbekannteren Gljúfurárfoss. Wer keine Angst vor nassen Füßen hat, kann sich von Stein zu Stein den Weg ins Innere der Höhle bahnen. Die Wände bedeckt von Moos, inmitten einer Höhle, birgt dieser Ort etwas Mystisches. Genau in diesem Moment war ich sehr froh, dass wir auch hier etwas weiter von der allgemeinen Touristenroute abgewichen sind.


Nach so vielen Eindrucken, kommt mir ein Tag am Strand gerade recht. Aber auch dieser ist in Island außergewöhnlich. Tiefschwarzer Lavastrand über dessen Sand sich eisblaue Wellen im Meer davor wild auftürmen. Das kleine Örtchen Vík liegt nicht weit entfernt vom Mýrdalsjökull Gletscher. Hier kann man im Sommer die farbenfrohen Papageientaucher beobachten. Obwohl die Brutzeit längst vorbei war, haben wir auch einen von ihnen entdecken, wenn auch nur von weitem. 



Eiskalt wurde es dann auf den Weg zum Gletscher. Einmal auf einen Gletscher stehen hatte auch immer einen gewissen Reiz, deshalb entschieden wir uns, auf eigene Gefahr bis zur Gletscherzunge zu gehen und fanden dort mehrere kleine Eishöhlen.

 
Zum Abend hin legten wir uns auf die Lauer und wurden belohnt mit dem Nationalsymbol (Papageientaucher), die über unseren Köpften kreiste. Mein Freund versuchte einige Fotos zu schießen während ich mich in den Sand legte und diesen Moment genoss. Es ist ein Privileg so spät im Jahr diese Vögel in Island beobachten zu können. Die Seebriese machte uns sehr hungrig und wir besuchten das erste Mal auf der Reise ein isländisches Restaurant. Zuvor hatte man uns im Icelandair Hotel eins auf der gegenüberliegenden Straßen Seite empfohlen. Überrascht von den erschwinglichen Preisen wählten wir den hausgemachten Burger mit Kartoffelspalten und dem isländischen Viking Bier – eine vortreffliche Wahl. Zum Nachtisch gab es dann, bei Verlassen des Gebäudes, Polarlicht. 

Diesmal durch die Lichter der Stadt etwas schwächer. Somit schnappten wir uns den kleinen i10 und machten uns auf zu einer Stelle, die ich am Nachmittag entdeckt hatte. Dort waren wir umgeben von Dunkelheit und der Boden vor uns mit einer dünnen Schicht aus Wasser bedeckt. Das Licht spiegelte sich in der Oberfläche – perfekte Voraussetzungen, um das Naturschauspiel einzufangen.





Was kann diesen Auftakt noch toppen? Denke ich anfangs naiv. Eine Nacht später weiß ich es: die Tour nach Höfen entpuppt sich als weiteres Highlight unserer Reise. Mit Abstecher zum Fjaðrárgljúfur einen einzigartiger Canyon mit einem ebenso einzigartigen Namen, beginnen wir den größten Streckenabschnitt unserer Reise. Zuerst immer geradeaus und mit Blick auf den größten Gletscher Vatnajökull, links und rechts Lavagesteine, die mit sattgrünem Moos überwuchert sind.


Auf dieser Route fühle ich mich permanent so, als würde ich durch ein Märchenbuch fahren. Der Himmel ist strahlendblau, ringsherum sehen die Steine aus wie kleine Trollarmeen und die Wolken wirken durch die Sonneneinstrahlung wie Zuckerwatte. Nach einigen Stunden Fahrt ändert sich die Landschaft in eine trockene Sandebene. Da kommt uns der Tempomat in dem kleinen i10 gerade recht.


Wir entschieden uns einen weiteren Stopp am Skaftafell-Nationalpark, indem der Svartifoss liegt, einzulegen. Es gibt zwei Parkplätze und wer nicht gerne wandert kann auch den oberen wählen, das wussten wir leider nicht :D. Der Svartifoss stürzt über eine Felskante, die von Basaltsäulen wie Orgelpfeifen eingerahmt wird.


Ohne große Wegbeschreibung fuhren wir dann zu dem Gletschersee Jökulsárlón. Auf ihm treiben Eisberge, die eine Höhe von bis zu 15 Meter erreichen können. Sie lösten sich von der Gletscherzunge ab und fließen durch einen Fluss in Meer. 

Inzwischen wurde es kalt und der Himmel zog sich zu. Ohne Handschuhe und Mütze trauen wir und nun nicht mehr aus dem Auto. Aber das Warm-Anziehen lohnt sich – das nächste Foto lockt. Umgeben von eisblauen Bergen und tiefschwarzen Sand, färbt die untergehende Sonne langsam den Himmel in verschiedenen Farbtönen. In der Ferne erstickt sich ein Regenboden über das Meer. Bevor es endgültig dunkel wird, machen wir uns auf nach Höfen. Vier Stunden später falle ich voller Glück ins Bett. Erfüllt von den ganzen Farben, den Gerüchen und der Nähe zur Natur.


 
Auf geht es nach Reyðarfjörður. Diese Strecke zog sich und war nicht im Gegensatz zu dem traumhaften Vortag eine Enttäuschung. Doch auch hier sind wir von Island überrascht. Immer entlang der Küste sehen wir riesige scharen von Schwänen. Das ist aber eher nebensächlich. Immer entlang der Hauptstraße hatten wir bislang eine gut geteerte Straße. Die Betonung liegt auf hatten, den nun wurde es holprig. Von unseren Freunden wussten wir bereits, dass wir für diese Stecke etwas mehr Zeit einrechnen müssen. Zwischen den Fjord bauen sich die Wolken auf und der Wind wird stärker. Zusätzlich sind auch die steilen Abhänge teilweise ohne Leitplanken. Deshalb sollte man auch hier mit gedrosselter Geschwindigkeit fahren. Eigentlich wollten wir zum Litlanesfoss, aber die Straße wurde immer schlechter und vor Anbruch der Dunkelheit wollten wir beim Hostel sein. Nach langem Suchen erreichen wir dann doch unser Ziel und werden von der Hostelbesitzerin auf Deutsch begrüßt. Nach der endlosen Fahrt waren wir dann froh endlich unser Zimmer beziehen zu dürfen. Leider mit kleinem Aufschlag, weil die Bettwäsche nicht im Preis inbegriffen war. Es wird ungemütlich draußen. Der Wind saust um Haus und wir sind froh, dass es schön warm ist und wir uns noch einen Teller Nudel mit Soße kochen können.



Nächstes Ziel Akureyri und diesmal versuchen wir den Litlanesfoos über eine andere Straße zu erreichen. Vom Parkplatz aus geht es zu Fuß ein kurzes Stück bergauf, aber nur wenn man mutig ist und zum nicht abgesperrten Rand geht, kann man den Wasserfall komplett sehen. Er sollte aber nicht der letzte an diesem Tag sein.


Der Dettifoss ist der wasserreichste Wasserfall Europas. Auf den Weg dorthin fühlen wir uns wie auf einer Mondlandung. Weit und breit ist eine riesige Steinwüste mit schwarzem Sand. Die Landschaft ist so surreal und zeigt auf, was die Natur alles ermöglicht. Die Felsen sind wie in kleine Streifen aufgeschnitten und legen den Fluss mit den Wasserfällen Dettifoss und Selfoss frei. Man kann den tosenden Wasserfall schon von weiten hören. Ein Erlebnis für die Sinne, die Augen und die Ohren.
Je näher man dem Wasserfall kommt, desto spannender und ergreifender wird es. Dann kurze Zeit später macht die Landschaft einen Wechsel, der kontrastreicher nicht sein kann. Hier zeigt sich Island in beeindruckenden Herbstönen. Es geht nun weiter nördlich nach Mývatn. Von weitem riecht man, dass das Schwefelfeld nicht mehr weit entfernt ist. Doch dahin geht es erst am nächsten Tag, denn wir haben noch ein paar Tage Zeit um die Gegend zu erkunden. Wusstet Ihr eigentlich, dass die meisten Isländer Pferde sind? :D


Eine kleine Holzhütte ganz für uns allein direkt am Fjord. In Island wird es wahr und auf diese Unterkunft haben wir uns im Vorhinein am meisten gefreut. Volltreffer – es ist genauso schön wie zuvor im Internet beschrieben.


 
In der Gegend von Akureyri gibt es viel zu sehen. Womit fangen wir an? Erst mal fahren wir auf unsere Walbeobachtungstour nach Húsavik. Eine kleine verträumte Hafenstadt. Hier überwinterten auch die ersten Wikinger. Leider war das Wetter nicht auf unserer Seite und auch die Wale ließen sich nicht blicken. Es ist eben die Natur und kein Zoo. Wie klein die Welt ist, haben wir auf dem Boot festgestellt, als ein Paar uns sagte, dass sie aus dem gleichen Wohnort kommen. Und vor Langeweile auf dem Walbeobachtung ohne Wale, hat mein Freund dann doch noch einen Wikinger gefunden.



Unsere Hoffnung wurde geweckt als der Kapitän uns anbot, am nächsten Tag noch mal wiederzukommen und umsonst mit aufs Boot zu gehen. Deshalb machten wir uns diesmal morgens auf den Weg und besuchten auch das Walmuseum, das am Tag vorher nach unserer Tour schon geschlossen war.

Diesmal haben wir mehr Glück. Schon nach wenigen Minuten heißt es: "Delfine voraus"! Wenig später sahen wir eine Wasserfontäne in die Luft schießen und den Buckelwal vor uns abtauchen. Gefeiert haben wir diese Begegnung bei einem leckeren Hamburger im Restaurant vor dem Anleger. 




Auf den Rückweg fällt uns schon von weiten der schöne Goðafoss auf. Einer der schönsten Wasserfälle Islands. Auf der einen Seite kann man vom Wasserfall hinabsehen. Wenn man über die Brücke fährt, kann man bis zum Ufer gehen und spürt die Gischt vom Wasserfall der Götter im Gesicht. 



Ein voller Erfolg und der Tag wurde mit einer weiteren Polarlicht-Nacht perfekt.


Wenn man in Island ist, sollte man auf jeden Fall eine Wanderung über einen der aktiven Vulkane machen. Das Adrenalin fließt durch diene Adern, wenn du die knackenden Geräusche unter dir hörst und weißt, dass genau dort heiße Lava fließt. In der Gegend um Mývatn befinden sich zahlreiche Naturwunder vulkanischen Ursprungs, da es zum Einzugsbereich des Vulkansystems Krafla gehört.



Auch die Badegrotte Grjótagjá ist ein Besuch wert, wegen dem heißen Wasser und der surrealen Farbe.  


Oder die nicht weit entfernten Schwefelfelder. Nachdem wir durchgefroren von der Krafla Wanderung zurückkehren, besuchen wir „Die blaue Lagune des Nordens“ – ein entspannender Abschluss im Mineralbad mit Blick auf den See.




 
Die Zeit ging viel zu schnell um und wir müssen wieder weiter. Unsere letzte Unterkunft auf der Reise ist Borganes. Vorn hieraus besuchen wir den letzten Wasserfall auf unserer Reise. Es ist ein ganz klarer Umweg aber der Kirkjufell mit seinem Wasserfall möchte ich mir nicht entgehen lassen. Auf zahlreichen Bildern habe ich ihn bereits gesehen. Er liegt im Norden der Halbinsel Snæfellsnes und auch hier steht fest, dass wir in dieser traumhaften Gegend gerne länger Zeit verbracht hätten.
 

Es ist nur eine dreizehn Tage Reise, aber eine ewige Erinnerung.

Fazit: Island ist ein Land der extreme. Das Wasser fällt oder schießt in die Höhe. Du bist umgeben von kalter Luft und Eis doch unter dir brodeln aktive Vulkane. Und am finsteren Nachthimmel Tanzen leuchtende Lichtbögen. Kaum ein anderes Land konnte mich durch seine Vielfalt und Gegensätzlichkeit so sehr beeindrucken. 

Und genau desshalb fährt man nach Island!




 Reiseroute und Sehenswürdigkeiten

  
1. Golden Circle (4 Nächte): 
Þingvellir, Kerið, Geysir Strokkur, Gullfoss, Bruarfoss,
Reykjadalur, Silfra Spalte

Auf dem Weg: Seljalandsfoss, Gljúfurárfoss 

2. Vík (2 Näche): Flugzeugwrack Island,
Mýrdalsjökull Gletscher, Dyrholaey (Puffins),  

Auf dem Weg: Fjaðrárgljúfu, Svartifoss, Gletscherlagune Jökulsárlón


3. Höfn (1 Nacht)

Auf dem Weg: Immer Auschau nach Rehntiere und Polarfuchse halten ;D! 
Die Hauptstraße wird schlechter ...

4.  Reyðarfjörður (1 Nacht)

Auf dem Weg: Litlanesfoos, Dettifoss, Krafla, Schefelfelder,
Mývatn, Blaue Lagune des Nordens, Grjótagjá, Godafoss


5. Akureyri (4 Nächte): Walbeobachtung Húsavík und Touren nach Mývaten etc.

5. Borganes (1 Nacht): Tour nach Kirkjufell



Tipps und Tricks 
(Diese Ratschläge waren Gold wert)

Der Personalausweis ist ausrreichend für die Einreise (EU)
 - Tanken sobald man eine Tankstelle sieht
- ADAC Karte für Rabatte
(z.B. Walbeobachtung)
- Pincode der Kreditkarte kennen
- Auto buchen über billiger-mietwagen.de
- Nach einem verschörkelten Zeichen Ausschau halten (Sehenswürdigkeiten)
-Vorräte im Bonus einkaufen (Schweinchenmarkt)

- Polalicht App aurora forecast +  Polarlicht Website

- Ende September + März ist optimal für Polarlicht  
- Juli ist perfekt zum Papageientaucher beobachten(Puffins)  


Das sollte in den Koffer:

Nutzt das Zwiebelprinzip
Blasenpflaster
Thermoskanne mit Tee für die Touren
Regenhose + Regenjacke
Stativ + Regenschutz für die Kamera

evtl. Spikes (je nach Jahreszeit)

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